Blogbeitrag und Foto von Werner Sauter

Aufnahmezeitraum: Oktober 2020

Story: (Anklicken um Story zu öffnen)

Seit ich es das erste mal gesehen hatte hat es mich fasziniert: das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), auch Kolibrischwärmer genannt.

Es ist ein Schmetterling (Nachtfalter) der zur Familie der Schwärmer gehört.

Diese Schwärmer kommen zu uns aus dem Mittelmeerraum frühestens Ende April. Der tagaktive Wanderfalter kann bis zu 300 km in 14 Tagen bewältigen. Seine Wanderstrecken liegen bis zu 2000 km.

Kenntnisse über das Wanderverhalten der Schwärmer sind noch sehr lückenhaft

Beobachtungen im Spätwinter und zeitigen Frühjahr in Oberschwaben und der Oberrheinebene lassen vermuten daß eine Überwinterung zumindest in den wärmeren Regionen Deutschlands möglich sind.

Das Taubenschwänzchen wandert im Schwirrflug von Blüte zu Blüte, bleibt kurz in der Luft stehen und sammelt mit seinem langen Saugrüssel den Nektar um dann blitzschnell zur nächsten Blüte zu wechseln.

Nach der Paarung werden rund 200 Eier gelegt, was genau wie der Blütenbesuch im Schwirrflug erfolgt.  Es werden immer nur ein bis zwei Eier in der Nähe von Blüten oder Knospen an Labkrautarten abgelegt. Die Raupen ernähren sich dann von diesen. Am Ende ihrer Entwicklung verkriechen sie sich dann in der Erde. Dort bauen sie ein lockeres Gespinst in dem sie sich verpuppen. Mit dem Schlupf der Falter schließt sich dann der Kreis.

Bei einer Fotopirsch Ende Oktober hatte ich dann das Glück ein schwärmendes Exemplar zu entdecken. Mit der Kamera im Anschlag mußte ich feststellen daß die „Standzeiten“ beim saugen dann doch recht kurz waren. Kaum glaubte ich daß die Schärfe sitzt war mein Sucherbild  motivfrei ! Die Manöversprünge waren dann doch so groß daß ich Mühe hatte zur neuen Position zu wechseln und den Schwärmer wieder im Sucher zu positionieren.

Letztendlich sind mir doch ein paar Bilder mit erhöhtem Puls gelungen. Einmal ist ein Blütenkelch am Saugrüssel des Schwärmers hängengeblieben und ich konnte gerade noch den Abflug erhaschen.

Tschüss Schwärmer, mach es gut. Wir sehen uns wieder!